Cirque Gourmet 25

14 Cirque Gourmet 2023 Sieht man sich die Biografien dieser interessanten Dreierrunde an, stößt man bei allen in irgendeiner Form auf die Maxime, sich der Wurzeln zu besinnen. Was darf man sich darunter vorstellen? Astrid Fuchs-Zerbst: Ich betreibe meine Landwirtschaft und Ziegenkäserei so, dass ich in den Spiegel schauen kann. Dazu gehört für mich ein achtsamer, respektvoller Umgang mit allem, was mich umgibt. Das beginnt damit, mit den Tieren so umzugehen, dass sie mich mögen und endet mit einem Produkt, in das ich mir von niemandem hineinreden lasse. Rudolf Sommeregger: Es ist toll, dir über deinen Zugang zuzuhören. Bei mir war es ja anders. Ich habe 20 Jahre konventionell und mit dem Großhandel gearbeitet, bis ich eines Tages zu meiner Frau gesagt habe: Bis zu meinem Lebensende will ich das nicht machen. Und dann bin ich auf den Biobetrieb mit Direktvermarktung umgestiegen, und heute muss ich sagen: Das hätte ich schon früher tun sollen. Hannes Müller: Meine Grundidee als Koch ist, das zu machen, von dem ich überzeugt bin und das zu kochen, was mir schmeckt. Und alles im Einklang damit, was die Natur gerade hergibt und nicht was mir irgendjemand als vermeintliches Muss einflüstern will. Denn nur so bist du langfristig der Sieger. In ihrer Arbeit sind Rudolf Sommeregger, Hannes Müller und Astrid Fuchs-Zerbst ernst und kompromisslos. Aber bei unserem Tischgespräch war die Stimmung locker, lustig und gelöst. Denn wer wie diese drei Genusshandwerker so viel Freude an der Arbeit an den Tag legt, hat auch Spaß daran, darüber in launiger Runde zu plaudern.

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