Wachau Magazin 2024

WACHAU Alles Bühne!DIE WELTERBEREGION ALS FANTASTISCHE KUNSTKULISSE. ECHTE WIRTSHAUSKÜCHE & VEGETARISCHE KÖSTLICHKEITEN. FEINSTE WEINE. AUSGABE 28 2024 AUSGABE 28 Y 1R E REISEN IN EINE DER SCHÖNSTEN REGIONEN EUROPAS

EDITORIAL Foto: Heli Mayr / Werbegemeinschaft Donau enn ich Wachau höre … werde ich immer etwas wehmütig. Ich denke dann an die wunderschönen Fahrradtouren, die ich mit meinem Vater dort geradelt bin. Entlang der Donau, mit Stift Dürnstein im Blick und den Pedalen fest im Schwung. Unterwegs machten wir immer halt bei einem Heurigen entlang des Weges. Dann gab es Speckbrot, Most und Kuchen zur Stärkung. Noch heute zehren mein Vater und ich von diesen süßen Erinnerungen und sprechen oft davon. Die Wachau ist für mich, auf seltsame Weise, in Gedanken immer irgendwie aprikosenfarben«. Ich sage bewusst Aprikose, obwohl sie hier in Österreich doch definitiv eine Marille ist und auch nur so genannt werden darf – aber A-P-R-I-K-O-S-E – klingt so verheißungsvoll. Süß und warm … es klingt nach Sommer und lauen Abenden. So ist mir die wunderschöne Wachau am allerliebsten im Sinn. Aprikosenfarben – mitten in der Marillenblüte – mit gut gelaunten Gästen in den Gärten und der Hoffnung auf eine ereignisreiche, heiße Jahreszeit. Die Wachau ist nämlich auch Romantik und Sterne schauen. Am besten nach einem der vielen Sommertheater, die gerne launige Stücke zum Besten geben, um so die Zuschauer beschwingt in die Nacht zu entlassen. Noch ein Gläschen kühler Wein nach dem letzten Vorhang und dann schnell ins Bett mit der oder dem Liebsten an der Hand. Ach … wie schön bist Du doch! Du Donaugeborene! Du aprikosenfarbene Verheißung entlang meiner Radstrecke. Du süße, fruchtige Verführerin. Auf ganz bald … in diesem Sommer … meine wunderschöne Wachau. Ihre Silvia Schneider Ihre TV-Karriere startete Silvia Schneider 2005, mittlerweile ist sie längst im deutschsprachigen Raum durch erfolgreiche Formate wie »Pink!«, Guten Abend Österreich«, Miss Austria«, Game of Chefs« oder ihrer ORF-Kochshow Silvia kocht« ebenso bekannt wie beliebt. Dazu führt sie eine eigene Produktionsfirma, dreht TV-Spots und Anwendungsvideos für die Beautybranche, und feiert auch als Modedesignerin mit außergewöhnlichen Kollektionen Erfolg um Erfolg. « « « « « SILVIA SCHNEIDER LIEBE FREUNDE UND GÄSTE DER WACHAU! W PUREFORM Ausdruck reinster Liebe kraftvoll leuchtend in Feingold sinnlich klar in Platin verbunden ein Leben lang KALTEIS /21 Goldschmied A-3500 Krems 43 (0) 2732 70 647 info@kalteis-21.at www.kalteis-21.at

4 | WACHAU MAGAZIN 2024 Idylle in der UNESCO Welterberegion – Blick über die Weinberge auf die Donau und das mittelalterliche Städtchen Dürnstein. Foto: auergraphics/stock.adobe.com Foto: Alexander Haiden 08 58 DER FEINE UNTERSCHIED – wie das Terroir der Weinrieden die Weine prägt 68 STEINFEDER, FEDERSPIEL & SMARAGD – Emmerich H. Knoll über die perfekte Orientierungshilfe für Weingenießer 72 WEINGÜTER – ausgewählte Top-Adressen im Überblick 74 WEIN-SZENE – aktuelle News und außergewöhnliche Auszeichnungen 78 DER PFARRER UND DIE SINGENDEN WEINE – von einem Geistlichen, der mit Weingläsern die Welt eroberte 82 KULTURTERMINE 2024 – die schönsten Musik- und Theater-Events des Jahres 86 AUSSTELLUNGEN 2024 – die spannendsten Ausstellungen des Jahres 88 WACHAUER FERIENPLANER – der große Info- und Serviceteil 94 EMPFEHLENSWERTE RESTAURANTS IM ÜBERBLICK 98 EMPFEHLENSWERTE HOTELS, HOTEL GARNIS UND URLAUB BEIM WINZER IM ÜBERBLICK 103 IMPRESSUM 104 EMPFEHLENSWERTE WEINSTUBEN UND HEURIGE IM ÜBERBLICK 106 EPILOG: DER KÜNSTLER-STAMMTISCH – ein Stück Wachau-Geschichte im Hotel Richard Löwenherz WACHAU Alles Bühne!DIE WELTERBEREGION ALS FANTASTISCHE KUNSTKULISSE. ECHTE WIRTSHAUSKÜCHE & VEGETARISCHE KÖSTLICHKEITEN. FEINSTE WEINE. AUSGABE 28 2024 AUSGABE 28 Y 1R E REISEN IN EINE DER SCHÖNSTEN REGIONEN EUROPAS 06 FAMILIE HIPFINGER – Insider-Tipps rund um das barocke Melk 08 ALLES BÜHNE – wie Schlösser, Klöster, Dörfer und sogar Weinterrassen zur märchenhaften Kulisse für Musik und Theater werden 20 ROMANTISCHER SEITENWECHSEL – mit der Donauzille auf Entdeckung am Südufer 24 WANDERERLEBNIS JAKOBSWEG – von Melk über Schloss Artstetten nach Maria Taferl 26 KURIOSE KIRCHENSCHÄTZE – von biblischen Comics und falschen Heiligen 28 SHOPPINGBUMMEL – meisterhafte Handwerkskunst 32 VEGGIE-STYLE IM DONAUTAL – feinster Genuss mal ganz ohne Fleisch & Fisch 42 NEWS FÜR GENIESSER – spannende Neuheiten aus Gastronomie und Manufaktur 48 KULINARISCHE LANDPARTIE – echte Wirtshauskultur an der Donau / Teil 2 54 WARME POOLS & COOLE BLICKE – Baden mit Panorama 56 GEHEIMTIPP FERIENHÄUSER – vom schmucken Cottage bis zum Barockstöckl INHALT Foto: Herbert Lehmann Foto: Günter Standl 32 48 58 Foto: Johannes Kernmayer

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6 | WACHAU MAGAZIN 2024 Uschi, Bruder Jochen und seine Gattin Kirstin Hipfinger führen mit großer Leidenschaft das Hotel Wachau in Panoramalage über Melk und verraten uns, was man nicht versäumen sollte. www.hotel-wachau.at FAMILIE HIPFINGER (1) Die BURGRUINE AGGSTEINist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Wachau mit herrlicher Fernsicht, Outdoor Escape Room« für die ganze Familie und regelmäßigen, unterhaltsamen Veranstaltungen. www.ruineaggstein.at (2) Die PIELACHMÜNDUNGbei Melk lädt zwischendurch zum Baden in der Donau und Relaxen am Sandstrand ein – die ideale Abwechslung an schönen Sommertagen. (3) Die MELKER ALTSTADT hat viel Sehenswertes zu bieten – vom schönsten Posthaus Österreichs über das spätbarocke Rathaus bis zur spätgotischen Stadtpfarrkirche ... und natürlich so manch feine Shoppingadresse. www.visitmelk.com « (5) Das Renaissance-Juwel SCHALLABURGist in allen Belangen ein besonderes Schmuckstück mit weitläufigem Garten, prächtigem Arkadenhof und jährlich wechselnder Sonderausstellung. www.schallaburg.at (6) Ein besonderer Genuss-Tipp in eigener Sache: Unser BIO-HOF im Mostviertel mit seinen Hochlandrindern ist immer einen Besuch wert. Spezialitäten rund um das PremiumRindfleisch gibt es natürlich in unserem Restaurant Wachauer Stube sowie im Online-Direktverkauf über info@hotel-wachau.at (4) Das imposante STIFTMELK gehört ohnehin zum Pflichtprogramm, aber auch für dessen herrliche GARTENANLAGEN sollte man sich unbedingt Zeit nehmen! www.stiftmelk.at 2 3 6 Foto: Loxpix Foto: Frank Heuer Foto: Eva Jammernegg Foto: Hotel Wachau Foto: Daniela Matejschek Foto: Frank Heuer 1 4 5 6 Foto: Frank Heuer Foto: extremfotos.com

Foto: Raffael F. Lehner lgnoe.at DER SPEKTAKULÄRE MUSEUMSNEUBAU präsentiert von Oskar Kokoschka bis Egon Schiele hochkarätige österreichische Kunst am Tor zur Wachau.

Wie im Märchen. Dort, wo um 1294 lediglich eine kleine Mühle und eine Hofstätte standen, entwickelte sich über Jahrhunderte das prachtvolle Schlossareal – heute ein Ort für fantastische Kultur- und Kunstveranstaltungen. So zählt etwa das jährliche Grafenegg Festival zu den bedeutendsten, internationalen Musikevents.

In einer der weltweit schönsten Kulturlandschaften zu leben, sehen die Wachauer als künstlerischen Auftrag. Und so öffnen sie rund ums Jahr Klöster und Schlösser, Bürgerhäuser, Lesehöfe und manches mehr fur Literatur, Ausstellungen, Theater und Musik. Mal klassisch, mal zeitgenössisch-avantgardistisch, mal traditionell. Manchmal werden dabei sogar die Weinterrassen zum Klangkörper. Text: Wolfgang Maria Gran Foto: Alexander Haiden Alles

Ungemein stimmungsvoll: Alljährlich verwandelt sich der zauberhafte Innenhof des historischen Teisenhoferhofes in Weißenkirchen in die Theaterbühne für die Wachau-Festspiele von Intendant Marcus Strahl. Der einstige Lesehof beherbergt zudem auch noch das sehenswerte Wachaumuseum. Foto: Sascha Osaka

Hier zeigt sich die gesamte Vielfalt der Wachau als Bühne: Vom vor allem bei jugendlicherem Publikum beliebten Donaufestival (Bild oben) spannt sich der Bogen über die »musikalischen Weinterrassen« in Spitz (rechts oben) und die Melker Sommerspiele mit spektakulärem Stift-Blick im Hintergrund (rechts unten links) bis zum Festival »Imago Dei« in Krems (rechts unten rechts). Es ist eine gewollte Vielfalt, die jahrhundertealte Traditionen mit zeitgenössischen Events verknüpft und damit auch ein vielschichtiges Publikum anziehen soll. Ein Konzept, das sich bewährt, wie an den Besucherzahlen der verschiedensten kulturellen Attraktionen zu sehen ist. Fotos: David Visnjic (1), Johannes Kernmayer (1), Daniela Matejschek (1), Sascha Osaka (1)

14 | WACHAU MAGAZIN 2024 So vielfältig wie das kulturelle Angebot sind in der und um die Wachau auch die verschiedenen Spielstätten. Ob der Heurige Adam-Mühle in Spitz (oben), der immer wieder mit spannenden Veranstaltungen – von Live-Musik bis zu Lesungen – aufwartet; der Salzstadl in Krems (links unten), in dem sich internationale Jazz-Größen die Klinke in die Hand geben; bis zum Stift Melk (rechts), in dem jedes Jahr die Barocktage stattfinden. Außergewöhnliche Kunst in außergewöhnlichen Locations lautet das Erfolgsmotto. Fotos: Herbert Lehmann (1), Frank Heuer (1), Franz Gleiss (1)

WACHAU MAGAZIN 2024 | 15 ultur fällt uns nicht wie eine reife Frucht in den Schoß. Der Baum muss gewissenhaft gepflegt werden, wenn er Frucht tragen soll.« Dieser Ausspruch stammt von Albert Schweitzer, der nicht nur Arzt und Friedensnobelpreisträger, sondern auch ein exzellenter Organist und Bach-Interpret war. Er könnte aber auch von Emmerich Knoll sein, dem Seniorchef des gleichnamigen Weinguts in Dürnstein und langjährigen Förderer der Schubertiade in seinem Heimatort. Denn der sagt: »Künstler haben zum Ruf der Wachau beigetragen, und das muss von uns hier auch gelebt werden. Kultur hat bei uns eine jahrhundertealte Geschichte, die man nicht nur verwalten darf, sondern immer wieder aufs Neue beleben muss. Das ist wie beim Wein: Da kann man sich auch nicht auf einem Status ausruhen, sondern muss Jahr für Jahr wieder anpacken.« Seit eineinhalb Jahrzehnten macht das der für Knoll längst zum Freund gewordene Kammersänger Robert Holl jedes Jahr im Frühling im Stift Dürnstein, das dann drei Tage lang im Zeichen der Musik von Franz Schubert steht. Ganz im Sinn der Devise von Förderer Knoll war es dem renommierten Sänger dabei von Beginn an ein großes Anliegen, auch junge Künstlerinnen und Künstler einzubinden. Wenn dann manche davon, wie der burgenländische Tenor Daniel Johannsen, als Etablierte wiederkommen, ist das eine schöne Bestätigung für diese Philosophie. Und man versteht, was Emmerich Knoll meint, wenn er sagt: »Es genügt nicht, einfach etwas zu veranstalten. Es muss auch mit Herz erfüllt werden.« Das zieht dann auch Weltstars in die Wachau, wie die russische Pianistin Elisabeth Leonskaja, die 2024 bei der Schubertiade spielen wird. Oder ihren Kollegen Till Fellner, der in Dürnstein nicht nur Schubert spielt, sondern auch seit Jahren Weinkunde ist: »Von allen Getränken ist der Wein das, was mit der Kultur am meisten am Hut hat«, begründet Winzer Knoll die Tatsache, dass viele Künstler auch die Weine der Region besonders schätzen. In der Wachau verschmelzen Kunst und Naturschönheit ineinander Wenn Sänger Robert Holl von einem Schubertabend als »Weiheakt« spricht, kann man getrost sagen, dass die Schönheit und Einzigartigkeit der Wachau eine Art Weiheakt der Natur verkörpert. Einen, der geradezu einlädt, auch künstlerisch »bespielt« zu werden. Nicht umsonst hat diese Kulturlandschaft seit jeher Künstler und Kulturschaffende magisch angezogen, und ab Ende des 19. Jahrhunderts wuchs das Bedürfnis, dieses Idyll bildhaft festzuhalten, so stark, dass sogar eine eigene Kunstgattung der »Wachaumaler« entstand. »

16 | WACHAU MAGAZIN 2024 Bei »Glatt & Verkehrt«, das in Krems, Spitz und beim Stift Göttweig Veranstaltungen durchführt, kommen Künstler aus allen Teilen der Welt in die Wachau (Bild oben) und begeistern mit manchmal völlig neuen Klängen. Auch die Winzer selbst bieten sich als Veranstalter an. Kunst & Kultur beim Winzer, wie im Bild unten bei der Domäne Wachau, ist ein fixer Bestandteil des Kulturangebots geworden. Fotos: Sascha Osaka (1), Michael Parak (1)

Bernhard Schröder, dem Chef des Donau Niederösterreich Tourismus, ist dabei aber eines ganz wichtig: »Das Weltkulturerbe als Bühne ist etwas, bei dem sich Landschaft und Kultur sehr gut befruchten, wenn der historische Ansatz Erneuerung und Bewegung beinhaltet. Deshalb ist der Begriff Weltkulturerbe in der Wachau nichts Starres und Totes, sondern etwas sehr Lebendiges.« Wobei Schröder neben der großen Palette an klassischen und volksmusikalischen Angeboten die modernen, zeitgenössischen Festivals wie das donaufestival, Glatt&Verkehrt oder Imago Dei sehr am Herzen liegen: »Die zielen manchmal in eine schmale Nische, sind aber wesentliche Aushängeschilder, um uns in einer jüngeren, urbanen Zielgruppe zu positionieren, die sonst eher nicht mit der Region in Berührung käme.« Wenn sie das dann aber tut, hinterlässt es bleibende Eindrücke, wie sich am Beispiel einer finnischen Singer/ Songwriterin zeigt, die durch Glatt&Verkehrt in die Wachau kam und dort als »artist in residence« blieb. Ihr Instagram-Account ist seitdem voll mit Bildern aus sämtlichen Teilen der Wachau, die alle eines gemeinsam haben: Den vom Erstaunen über so viel atemberaubende Schönheit der Natur getragenen Kommentar »look at this.« Eine Umgebung, die mit offenen Armen da ist Ein Erstaunen, das aber auch viele immer wieder überkommt, die seit Jahren hier tätig sind. Marcus Strahl, Intendant der Wachau-Festspiele, die alljährlich im Teisenhoferhof in Weißenkirchen über die Bühne gehen, macht diesen Job zwar seit bald zwei Jahrzehnten, ist aber jedes Jahr wieder hin und weg vom Zauber der Spielstätte und deren Umgebung: »Für mich ist der Teisenhoferhof der schönste Spielort im Land Niederösterreich. Man spürt die Magie dieses Ortes, fühlt sich in der alten Wehranlage beschützt, und wenn dann am Abend die Schwalben ihre Nester in den Arkaden verlassen und im Flug unsere Aufführungen begleiten, macht das eine einzigartige Atmosphäre.« Atmosphäre ist wohl das Zauberwort, das alle Kulturveranstaltungen in diesem herrlichen Stück Donautal zwischen Melk und Krems trifft. Es ist eine Idee von heiler Welt, die spürbar wird, und die möchten auch Kulturverantwortliche ihrem Publikum kredenzen: »Die Leute wollen hier keinen Strindberg. Diese Sehnsucht nach Happy End und ein wenig positivem Kitsch ist nach Corona und mit dem Ukraine-Krieg bei den Menschen noch wichtiger geworden. Deshalb ist mein Job auch, Unterhaltung zu bieten, aber keine Klamotte.« Familienticket DDSG Blue Danube Wachauschifffahrten Am 300m² großen Sonnendeck das Weltkulturerbe genießen Infos zu allen Produkten unter www.ddsg-blue-danube.at Fotos: DDSG Blue Danube (Nimo Zimmerhackl, Markus Haslinger, Christian Wöckinger); Gestaltung: Studio Ideenladen, Krems AM SONNENDECK DURCH DIE WACHAU MS Dürnstein FAHRPLAN WACHAU 2024 Wachaubrunch Wachauschifffahrt Krems – Dürnstein – Spitz – Melk Wachauer Sonnwendfahrt Sa, 22.06.2024 30.03. – 03.11. 03.05. – 07.10. 03.05. – 07.10. 03.05. – 07.10. stromaufwärts St. MS Dürnstein MS Wachau MS Dürnstein MS Wachau Krems / Stein 25 10:15 13:10 15:45 Dürnstein 20 10:50 13:40 16:20 Spitz 16 11:45 14:35 | 14:45 17:20* 17:30 Emmersdorf 38 | 15:55 18:40 Melk 9B 13:20 16:05 18:50 03.05. – 07.10. 30.03. – 03.11. 03.05. – 07.10. 03.05. – 07.10. stromabwärts St. MS Wachau MS Dürnstein MS Wachau MS Dürnstein Melk 9B 11:00 13:50 16:25 Emmersdorf 38 11:10 | | Spitz 16 11:40 | 12:00 14:40 17:10* 17:25 Dürnstein 20 12:30 15:10 17:50 Krems / Stein 25 12:50 15:30 18:10 *Jeweils bei der letztenTour: Umstieg erforderlich um die Fahrt fortzusetzen )DKUSODQ gQGHUXQJHQ YRUEHKDOWHQ

18 | WACHAU MAGAZIN 2024 weil auch hier eine einzigartige Verbindung von Natur mit dem Schlosspark, Architektur mit dem Klangphänomen Wolkenturm und Kultur existiert, die Buchbinder in einem Satz auf den Punkt bringt: »Es ist ein Muss, in Grafenegg zu spielen.« Die Stadt Krems ist am östlichen Eingang zur Wachau mit ihren Veranstaltungsreihen von Köchel-Promenade und That’s Jazz im Salzstadl bis zu den Europäischen Literaturtagen in der Minoritenkirche eine Kulturhochburg, die immer wieder mit Neuem überrascht – wie einem »Walking Concert« entlang der Kunstmeile mit der Geigerin Jelena Poprzan von der Landesgalerie über das Forum Frohner bis zum Klangraum Krems Minoritenkirche. Gleiches gilt im Westen für Melk: Ob die Sommerspiele Melk mit ihren fulminanten Musikrevues und Theaterstücken, die Barocktage zu Pfingsten im Stift, Konzerte und Kabaretts in der Tischlerei oder Veranstaltungen von Wachau in Echtzeit: Auch hier rührt sich das ganze Jahr kulturell unheimlich viel. Und manche nützen die »Kern-Wachau« aufgrund außergewöhnlicher Locations auch als Spielorte: So geht Glatt&Verkehrt mit Veranstaltungen auch ins Schloss Spitz, und Wachau in Echtzeit hatte sich beispielsweise mit dem Rittersaal der Burgruine Aggstein im Herbst 2023 für das Konzert »Kawwawöaschns« mit Schauspieler und Sänger Wolf Bachofner, Burgtheater-Musikchef Andy Radovan und Band einen besonders spektakulären Ort ausgesucht. Dass Kunst und Wein gut zusammenpassen, wurde hier schon erwähnt. Also war auch die Erfindung der Veranstaltungsreihe Kultur bei der Winzerin und beim Winzer fast zwangsläufig. Da spielen dann die »Strottern« in der WeinFoto: Johannes Kernmayer Diese gut bekömmliche, aber keinesfalls seichte Kost, gepaart mit gehobener Gastronomie und erlesenen Weinen, stellt für Strahl eine »ideale Verbindung« dar. Albert Hosp, künstlerischer Leiter des Festivals Glatt&Verkehrt, das jedes Jahr spannende Musikerinnen und Musiker aus allen Teilen der Welt in die Wachau bringt, drückt das besonders schön aus: »In der Wachau sprechen die Natur und auch die Baukultur ganz unmittelbar zu mir – ob ich jetzt vor einem Gebäude in Stein, im Dunkelsteinerwald oder der Wehrkirche St. Michael bin. Diese Gegend ist einfach mit offenen Armen da.« Was im Prinzip auch die Idee hinter dem Festival ist, nämlich mit offenen Armen da zu sein für etwas, das einem möglicherweise noch nicht so vertraut ist: »Ich glaube, es gibt ein sehr starkes Bedürfnis nach Musik, die nicht museal, aber sehr stark traditionell verwurzelt ist. Ob das ein Jodler vom Dachstein, ein Lautist aus Kreta oder eine Exil-Iranerin in Frankreich ist: Mir geht deren Unmittelbarkeit in der Kunstausübung richtig nahe.« Festivals von Weltrang und lauschige Nischen-Events So vielschichtig, wie die Natur in der Wachau zu einem spricht, ist auch das kulturelle Angebot auf nur etwas mehr als 30 Kilometern. Wobei man ein paar Kilometer drauflegen sollte, um nach Grafenegg zu schauen, wo unter der Leitung des Star-Pianisten Rudolf Buchbinder jedes Jahr eines der besten europäischen Orchester-Festivals stattfindet. Mitgenommen werden in die Betrachtung muss das, obwohl nicht in der Wachau gelegen, deshalb, Musik und Kabarett finden in der Wachau oft eine besonders lauschige Heimat. Die Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger ist einer dieser Orte, an denen sich Künstler und Publikum sehr wohl fühlen. Genauere Informationen zu den geplanten Events 2024 finden Sie in diesem Magazin ab Seite 82. !

hofmeisterei von Mathias Hirtzberger in Wösendorf auf oder erzählt Mercedes Echerer in der Domäne Wachau Geschichten. Wobei etliche der Winzer auch Eigenes auf die Beine stellen: Wie »Music & Wine«, die chillige Verkostung vor der tollen Kulisse des Kellerschlössls der Domäne Wachau, oder Konzerte und Kinoabende bei Max Brustbauer in Oberloiben. Oder die kleinen, feinen Konzerte in der lauschigen Adam-Mühle bei Spitz, die vier- bis sechsmal im Jahr stattfinden. Und manches passiert im Kleinen für eine geschlossene Gesellschaft, erzählt Mathias Hirtzberger: »Es gibt eine SMS-Gruppe, und da werden – von Klassik bis zu den Strottern – immer wieder Künstler eingeladen, die dann in einem der Höfe spielen.« Schließlich gibt es auch noch solche, die Kultur nicht nur selbst organisieren, sondern auch selbst ausüben – wie die Mitglieder der Laien-Theatergruppe Neue Bühne Rossatz. Da ist Obfrau Sandra Hutschala immer auf der Suche nach neuen Schauspielerinnen und Akteuren: »Wir spielen seit zwei Jahren zu viert, könnten also schon noch Leute gebrauchen.« In ein paar Jahren dürften es aber ohnehin mehr werden, denn in der Jugendabteilung der Neuen Bühne sind schon zehn Mädchen und Burschen aktiv. Um die Wachau als Bühne muss man sich aber so oder so keine Sorgen machen. Denn wie sagte, gewiss mit einem Augenzwinkern, einst der irische Dramatiker Oscar Wilde: »Die Kultur hängt von der Kochkunst ab.« Und gekocht wird in der Wachau mindestens so gut wie g’sungen und g’spielt. Kammersänger Robert Holl hat das Stift Dürnstein zu einem beliebten Treffpunkt der Freunde der Musik von Franz Schubert gemacht. Die Schubertiade zieht Stars und Publikum magisch an. Foto: Alexander Pfeffel BRANDNER Schiffahrt Schifffahrt und mehr in der zauberhaften Wachau BRANDNER Schiffahrt GmbH +43 (0) 7433-2590-21 | www.brandner.at

20 | WACHAU MAGAZIN 2024 Seit Jahrhunderten verbindet eine Personenfähre Dürnstein mit dem rund 300 Meter entfernten Rossatzbach am Südufer. Sie verkehrt – mit Solarstrom – innerhalb der Betriebszeiten nach Bedarf, wobei auch die Mitnahme von Fahrrädern möglich ist. Die frühere Rollfähre ist heute im Schifffahrtsmuseum in Spitz zu bewundern. Foto: Frank Heuer »Bei Schönwetter fahren wir fast nur mit Sonnenkraft.« CHRISTIAN THIERY, SCHLOSSHERR UND FÄHRBETREIBER

WACHAU MAGAZIN 2024 | 21 Sie ist eine Rarität im gesamten Verlauf der Donau: die Personen- und Radfähre von Dürnstein. So ein kleiner Ausflug mit der Zille ans gegenüberliegende Ufer ist ein Erlebnis und eröffnet zugleich den wohl schönsten Blick auf das mittelalterliche Städtchen. Text: Barbara Hutter chon in der Antike wurde an dieser Stelle die Donau überquert, wofür die Römer Zillen einsetzten. Die ersten Fähren, die noch Überfuhren waren, wurden gerudert, eine echte Fähre gab es erst viel später. Eine wichtige Verbindung, endete doch wenige Meter hinter Dürnstein die Straße, die Felsen reichten an manchen Stellen bis ans Ufer. Wer etwa nach Weißenkirchen wollte, musste bis ins 19. Jh. den Umweg über das Waldviertel nehmen. Die Überfuhr war harte Arbeit, mit Stangen und Rudern stellte man sich der Strömung. Dennoch war die 1358 durch Herzog Albrecht II. erstmals verliehene Urfahrgerechtigkeit ein Privileg und an Häuser gebunden. In Dürnstein hatten es die Klarissen inne, später war dies Dürnstein Nr. 6, seit 2010 gehört das Recht Franziska Thiery. Dass es die Fähre zwischen Dürnstein und Rossatzbach heute noch gibt, ist nicht zuletzt Herbert Oberleitner zu verdanken. Die Liebe zum großen Strom zieht sich schon seit der Kindheit in Stein durch sein Leben. Sie lässt ihn später auch als Medizintechniker in Krems nicht los. Es zieht ihn aufs Wasser, er wird Ruderer und schließlich Trainer im Steiner Ruderclub. Eines Tages wirft eine Freundin einen Zeitungsausschnitt in den Briefkasten: Die Rollfähre bei Dürnstein soll eingestellt werden. Da macht Oberleitner das »Schiffsführerpatent« – »eine komplizierte Sache, inklusive Dampfkesselverzeichnis« – mit Praxis und Prüfung in Wien und übernimmt 1987 die Fähre. Bis 2008 wird er sie behalten. Als Oberleitner, mit dem Schiffsführerpatent für 10 und 30 m lange Donauschiffe in der Tasche, die Konzession für die Motorfähre Rossatz-Dürnstein erhält, erwirbt er bald danach 1989 das Fährboot von der Gemeinde Rossatz. Unter den höchst skeptischen Blicken der Rossatzer, wie er sich schmunzelnd erinnert. Aber er war gekommen um zu bleiben. 21 Jahre lang. »Ich fand beim Übersetzen über die Donau meine innere Ruhe und meine Liebe zum fließenden Wasser«, schreibt er in seinem Buch. Bei dem einen Kauf blieb es jedoch nicht. Denn bald kam die etwas schmerzliche Erkenntnis, dass man mit dem Fährbetrieb allein kein Auskommen finden kann. Die Lösung war ein weiteres Schiff. Nach weiteren Konzessionsprüfungen betrieb der umtriebige Kapitän mit der neuen »Watstein« und später mit der »Fliestein« die Binnenschifffahrt von Krems bis Melk und wieder zurück. S Ein ganz besonderes Donauerlebnis bieten die Ausflugsfahrten mit traditionellen Holzzillen, die von kleinen Gruppen bis 12 Personen gebucht werden können. In einer Stunde geht es von Dürnstein bis Wösendorf und retour, in 3 Stunden als Rundfahrt bis Spitz bzw. Mautern. Richtpreise für Charter-Fahrten: € 360,– (1 Stunde) bis € 560,– (3 Stunden) für 10 Personen, € 390,– bis € 630,– für 12 Personen; zusätzliche Packages (Weinverkostungen, Bootspicknick etc. gegen Aufpreis). Buchbar sind sie auch als Wassertaxis für Restaurantbesuche an der Donau. Foto: Die Abbilderei LESETIPP Lustige Anekdoten und interessante Geschichten rund um die Donaufähre Dürnstein, niedergeschrieben von Fährmann Herbert Oberleitner: »Chronik der österreichischen Donaufähren«, Band 2 ISBN 978-3- 200-07785-0, Infos: oberleitner.herbert@gmail.com ROMANTISCHER Seitenwechsel

22 | WACHAU MAGAZIN 2024 Foto: Gregor Semrad Foto: Rita Newman Altbewährte Wirtshausklassiker treffen auf einen kräftigen Schuss Innovation: das Landgasthaus Essl in Rührsdorf. Bild oben: Verführerisches Dessert mit Mohn und Zwetschken. 2-FÄHREN-AUSFLUGSTIPP: Sowohl als Spaziergang wie auch als Radtour möglich ist die Runde Dürnstein-Rossatz-Weißenkirchen (oder umgekehrt) mit Integration beider Fähren (im Bild die Fähre Weißenkirchen). Fußgängern empfiehlt sich danach für die Rückkehr zum Ausgangspunkt ein Linienschiff von BRANDNER oder DDSG. Weitere Inspirationen dazu finden Sie hier: Heute ist Christian Thiery im Besitz der Viadonau-Lizenz. Zehn Jahre lang habe die Fähre rote Zahlen geschrieben, im Minus sei sie immer noch, dennoch bleibe sie in Betrieb, Rundfahrten schließlich zahlten sich aus, sagt der Schlossherr in Dürnstein. Wer auf die andere Seite der Donau möchte, muss einen Fährpreis von € 3,50 bezahlen. Ein moderater Tarif, denn, so Thiery: »Die Fähre hat ja einen öffentlichen Transportauftrag.« Daher sei sie auch bei Schlechtwetter unterwegs, und von Ostern bis zum Nationalfeiertag im Oktober. Warum sich Thiery als Hausherr eines eleganten Schlosshotels das antut? Er lächelt und blickt versonnen von seiner Donauterrasse über das Wasser. »Früher war die Fähre ein richtiges Verkehrsmittel, heute ist sie ein touristisches Angebot, das man aufrechterhalten muss!« Wenn von »der Fähre« gesprochen wird, ist das heute übrigens nicht mehr ganz korrekt. Denn die Flotte besteht mittlerweile aus fünf Fährzillen, mehrere Festangestellte sind in ihrem Dienst und natürlich »viele Freie«. »Das Hauptboot ist mit einem Solardach ausgestattet«, freut sich Thiery. »Bei schönem Wetter fahren wir fast nur mit Sonnenkraft.« Das Boot selbst ist aus Holz. Das sei einfach ein viel schöneres Gefühl als Aluminium. Ab zwölf Passagieren wäre das »große Kapitänspatent« erforderlich. Er schmunzelt. »Dann fahre ich halt mit mehreren Booten parallel.« Stimmig sind die Ausflüge auf dem Wasser auf jeden Fall. »Bootstouren und die Wachau, das ist ein Gesamtkonzept, das einfach passt.« FÄHRZEITEN April und Oktober: Jeweils Fr, Sa, So und Feiertage von 10 bis 17 Uhr. Mai und September: Täglich 9.30 bis 18 Uhr. Juni, Juli und August: Mo-Fr: 9.30-18 Uhr, Sa und So: 9 bis 18.30 Uhr. www.faehre-wachau.at Moderne Wirtshauskultur, wie man sie sich nur wünschen kann: Behaglich und charmant das Ambiente, lauschig der Garten, herzlich die Betreuung durch Gastgeberin Marie-Theres Essl. Und dazu kocht Philipp groß auf: Mit modern interpretierten Wirtshausklassikern, aber auch frischer und kreativer Jahreszeitenküche. Etwa Grammelknödel, gebratene Leber, Wiener Schnitzerl oder das fast schon kultige Backhendl mit Erdäpfel-Rahmgurkensalat, das zweifellos zum Kreis der allerbesten Backhendl des Landes zählt. Wer Süßes liebt, sollte sich die sehr persönlich interpretierte Wachauer Torte mit karamellisierten Haselnüssen, Milchschokolade und Marille nicht entgehen lassen. Zum Mi bis So geöffneten Landgasthaus Essl kann man natürlich mit dem Auto über die Süduferstraße oder die Autofähre Weißenkirchen fahren, Do bis So ist mittags aber auch eine Kombination mit der 3,3 km entfernten Dürnsteiner Fähre zu Fuß (ca. 40 min) oder mit Rad (ca. 10 min) reizvoll: Von Weißenkirchen und der dortigen Autofähre (1 km) ist es noch etwas kürzer: 3 min mit dem Rad bzw. 12 min zu Fuß. Übersetzen zum Genießen & Weinverkosten Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – gehen Sie doch mal mit der Fähre auf genussvolle Entdeckungsreise ans Rossatzer Ufer. (Nicht nur) feinstes Backhendl beim 3-Hauben-Wirt Traditionelle Wirtshausschmankerl oder kreative Fine-Dining-Gerichte – im Landgasthaus Essl verbindet Philipp Essl beides in Perfektion. Die Auszeichnung »Niederösterreichs Top-Wirt des Jahres 2023/24« unterstreicht dies eindrucksvoll. 1 Foto: Inge Funke

WACHAU MAGAZIN 2024 | 23 PULKER’S HEURIGER · 3602 Rührsdorf T +43 (0) 664 / 39 35 312 · www.pulkers.at Geöffnet: März bis November 2023 wochentags ab 14 Uhr · Sa, So und Fei ab 12 Uhr. Ruhetag: Mi (ausgenommen Feiertag) GENUSS FÜR ALLE SINNE PULKER DER HEURIGE INSIDER-TIPP Die herrliche Süduferlage am Weingarten und mit fantastischer Aussicht über die Donau auf die berühmte Weißenkirchner Ried Achleiten sowie Dürnstein ist nur einer von vielen Gründen, warum der Heurige von Bernd Pulker bei jedem Wachau-Besuch am Programm stehen sollte! Er genießt längst den Status als Kult-Heuriger« mit hervorragenden ländlichen Spezialitäten, wie Blunzen, Schweinebraten nach Omas Rezept oder herzhaften Aufstrichen auf knusprigem Bauernbrot. Und erst die Weine! Natürlich finden sich bei Bernd Pulker alle Wachauer Spitzenweine, ergänzt um ausländische Größen aus Bordeaux, Burgund und viele mehr. Platz genommen wird im Schatten unter den Marillenbäumen oder in urigen Stüberln. Das Einfache mit Liebe und Können umsetzen« lautet das vielversprechende Motto. Kein Wunder, dass auch Lisl Wagner-Bacher, die Grande Dame der heimischen Kochszene, diese Adresse zu ihrem erklärten Lieblingsheurigen kürte. « « Wirtshausführer 2024: DER GENUSS-TIPP MITDEM Foto: Frank Heuer Fotos (3): Petr Blaha Natürlich & traditionell« ist das Motto von Katja und Josef Fischer (Rossatz 58), die ihren 11,5 ha großen Familienbetrieb gerade auf biodynamisch umstellen. Im Mittelpunkt stehen Grüner Veltliner, Riesling und Gelber Muskateller, wobei fünf verschiedene Einzellagen in unterschiedlichen Klima- und Bodenverhältnissen individuellen Charakter garantieren. Passend zur Hausphilosophie wird im Keller möglichst wenig eingegriffen, und so entstehen elegant-fruchtige, aber auch mineralische Smaragde und Federspiele mit sehr gutem Reifepotenzial. « Prachtvoll ist alleine schon der Blick auf das Donautal zwischen Dürnstein und Krems, der sich bei Heinz und Adrienne Sigl (Rossatz 125) eröffnet. Umgeben von Weingärten lässt sich hier in modernem Ambiente ein Sortiment verkosten, das die hervorragenden neuen Qualitäten am Südufer bestens widerspiegelt. Neben den Klassikern Grüner Veltliner und Riesling aus Toplagen, wie Himmelreich, Frauenweingarten und Kirnberg, zählt auch Gelber Muskateller zu den Leitsorten des Betriebes, wobei die Weine seit dem Jahrgang 2021 biozertifiziert sind. Wein kosten am Südufer Mit den Weingütern Fischer undSigl sind gleich zwei erstklassige Winzeradressen von der jeweils rund 1,4 km entfernten Dürnsteiner Personenfähre aus bestens erreichbar. 2 3 4 Foto: Martina Siebenhandl Foto: Monika Löff

24 | WACHAU MAGAZIN 2024 Fotos (4): extremfotos.com Prachtvoller Höhepunkt österreichischer Barock-Architektur: Stift Melk (rechts) als Ausgangspunkt der Jakobsweg-Etappe nach Maria Taferl. Die Pfarrkirche St. Nikolaus, von der sich ein weiter Panoramablick eröffnet, überragt den beliebten Ferienort Emmersdorf, das Tor zur Wachau«. « Eine der absoluten Top-Sehenswürdigkeiten der Region: Schloss Artstetten mit zauberhaftem Park und spannenden Ausstellungen. Alle Wege führen (auch von Österreich aus) nach Santiago de Compostela, und eine besonders reizvolle Etappe verbindet die Stiftsanlage von Melk über Emmersdorf und Artstetten mit der Wallfahrtsbasilika von Maria Taferl. WANDERERLEBNIS JAKOBSWEG ffizieller Ausgangspunkt ist Melk mit seiner hübschen Altstadt und der wohl imposantesten barocken Stiftsanlage Österreichs. Sie zu besichtigen gehört ohnedies zum Pflichtprogramm kulturinteressierter Wachau-Urlauber. Wer freilich 6 der insgesamt 24 Wanderkilometer sparen möchte, startet im Feriendorf Emmersdorf, wo sich sowohl Familie Pichlers Donauhof, wie auch der Schwarze Bär von Familie Pritz als behagliche Wohnadressen anbieten. Von der auf einer Anhöhe gelegenen Emmersdorfer Pfarrkirche St. Nikolaus eröffnet sich ein perfekter Instagram-Blick auf Donau und Stift. Entlang des Flusses geht es – vorbei am Schloss Luberegg – zur Burg Weitenegg und dann hinauf ins Waldviertel. Sehenswert ist das auf das Jahr 1113 zurückgehende Europaschloss Leiben, zauberhaft der Marterlweg. Über Wiesen und Felder erreicht man Schloss Artstetten mit seinem prächtigen Park, sehenswerten Ausstellungen und speziellen Event-Abenden (siehe auch Seite 85). O Detailinfos:

Foto: Frank Heuer Schatzkammer des Glaubens: die hoch über der Donau thronende Wallfahrtsbasilika von Maria Taferl. Haus der Regionen KULTUR & MORE Feinste (Volks-)Musik im Konzertsaal, (Kunst-)Handwerk und Fachliteratur in den Geschäften! Haus der Regionen Steiner Donaulände 56 · 3500 Krems-Stein 7 ă RIÀFH#YRONVNXOWXUQRH DW Karten über www.ticketladen.at 3URJUDPP DXI ZZZ YRONVNXOWXUQRH DW _________________ volkskultur – Handwerk der Regionen /XGZLJ YRQ .|FKHO 3ODW] ă .UHPV 6WHLQ T. 02732 85015 15 KDQGZHUN#YRONVNXOWXUQRH DW _________________ volkskultur – Buchhandlung der Regionen Steiner Donaulände 56 · 3500 Krems-Stein T. 02732 85015 13 EXFKKDQGOXQJ#YRONVNXOWXUQRH DW _________________ www.volkskulturnoe.at Nun sind es nur noch 5 km nach Maria Taferl, einen der bedeutendsten Wallfahrtsorte Österreichs. 1947 durch den Papst zur »Basilica minor« erhoben, präsentiert sich das Kirchenensemble als kunsthistorisches Juwel. Ein berührendes Zeugnis des tiefen Volksglaubens bildet die umfangreiche Votivsammlung als Danksagung oder Bitte an die göttliche Macht. Abschließender Höhepunkt ist die beeindruckende Weitsicht über das Donautal auf den Ötscher und das Alpenvorland. Mit guten Busanbindungen (bzw. ab Pöchlarn bis Melk auch per Zug) geht es bequem zurück. Weitere Infos: https://www.donau.com/de/donau-niederoesterreich/ imx/tour/jakobsweg-donau-etappe-6-melk-maria-taferl/

26 | WACHAU MAGAZIN 2024 Von biblischen Comics UND RÖMISCHEN HEILIGEN In den zahlreichen Klöstern und Kirchen der Wachau findet sich manch Kurioses. Johanna und Erwin Uhrmann verraten, was selbst für Einheimische vielleicht überraschend ist. DER BAROCKE SCHNELLMALER Unter Kunsthistorikern ist Joseph Adam von Mölk durchaus umstritten. Dennoch sicherte er sich einen Platz in der Kunstgeschichte. Von Maria Theresia zum Ritter geadelt, erhielt der Spross einer Malerfamilie 1772 den Auftrag, die Wallfahrtskirche Maria Langegg im Dunkelsteiner Wald mit Fresken zum Leben der Heiligen Maria auszustatten. Das sehenswerte Ergebnis erinnert unwillkürlich an barocke Comics. Weder findet man in Mölks Bildwelten allzu dralle Engel noch grimmige Heilige. Das Deckenfresko im Chorraum stellt die Geburt Mariens dar, als handle es sich um ein heiteres Kaffeekränzchen unter biblischen Figuren. Die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes sitzen mit gutmütigen Mienen in den Gewölbezwickeln. Ein wenig grotesk wirken die alttestamentarischen Darstellungen. Etwa, wenn eine verzückte Judith den abgetrennten Kopf des Holofernes in der Hand hält, oder Jael dem kanaanitischen Heerführer Sisera mit unbeschwerter Miene einen Nagel in den Kopf treibt. Mölk wurde bei diesem Auftrag jedenfalls einmal mehr seinem Ruf als Schnellmaler gerecht, benötigte er doch mit fünf Mitarbeitern für die gesamte Bemalung der Kirche nur 30 Wochen. Dass er als Genussmensch auch gerne mal am hohen Gerüst ein Weinchen trank, gilt ebenfalls als überliefert. DÜRNSTEINS KATAKOMBEN-HEILIGE Reliquien spielten im römischkatholischen Glauben lange eine ungemein wichtige Rolle. Die Zahl der Skelette von Märtyrern war freilich begrenzt. So wurden ab dem 16. Jh. die Katakomben in Rom geöffnet, um die Nachfrage von Kirchen und Klöstern zu befriedigen, wobei zwei ihren Weg nach Dürnstein fanden. So ruhen die prächtig geschmückten Gebeine von Clemens und Faustinus heute unter den Seitenaltären der hl. Monika und der hl. Katharina in der Stiftskirche. Diese vervollständigten letztlich das aufwendige Konzept von Propst Hieronymus Uebelbacher, damals der große Initiator des barocken Umbaus. NAPOLEONS UNBENUTZTES BETT Französische Truppen überfielen 1809 einmal mehr die Wachau und besetzten Göttweig als Kaserne und Lazarett. Abt Grindberger, der das Stift durch diese sehr harten Zeiten navigierte, versuchte, dem französischen Imperator Erleichterungen abzuringen. Für ein Treffen hatte man daher ein eigenes Schlafgemach vorbereitet, das von Napoleon jedoch unbenutzt blieb (und noch heute zu besichtigen ist). Zum durchaus positiven Gespräch kam es dennoch, auch der vom Abt erhoffte Friede kam einige Monate später. Allerdings recht teuer, denn die Klöster des unterlegenen Österreich mussten sämtliche Gold- und Silberreserven an Frankreich ausliefern. DAS FREMDE KIRCHENPORTAL Weißenkirchens prachtvolle Pfarrkirche Maria Himmelfahrt betreten Besucher an der Südseite durch das Tor der 50 km entfernten Kirche der Braustadt Wieselburg. Das ist unmöglich? Keineswegs und einfach erklärbar. Die Wieselburger waren nach einem Kirchenbrand in den 1950er-Jahren auf jahrhundertealte, sakrale Bauteile gestoßen. Für Erweiterung und Renovierung fehlte es ihnen an Geld, und so verkauften sie Kirchenkanzel, zwei Seitenaltäre und das besagte Portal. Da die Weißenkirchener wegen eines umfangreichen Umbaus einen völlig neuen Eingang benötigten, war das gotische Meisterwerk hoch willkommen und wurde so behutsam in die Wehrkirche integriert, als ob es schon immer da gewesen wäre. BUCHTIPP: Noch viele weitere wunderbare Entdeckungen in der Wachau findet man in diesem Buch von Johanna und Erwin Uhrmann: 111 Orte in der Wachau, die man gesehen haben muss. Emons-Verlag. ISBN 978-3-7408-1668-1

WACHAU MAGAZIN 2024 | 27 3 4 1 1|Der Barocke Schnellmaler Foto: Johanna Uhrmann 2|Dürnsteins Katakomben-Heilige Foto: Sascha Osaka 3|Napoleons ungenutztes Bett Foto: Frank Heuer 4|Das fremde Kirchenportal Foto: Johanna Uhrmann 2

28 | WACHAU MAGAZIN 2024 GENUSSVOLLE Tonlagen Augenschmaus und Gaumenfreude sind das Motto von Sabine und Dorrit Schneeweiß. In Weißenkirchen präsentieren die Schwestern feinste Keramik, Gewürzsalze und Marmeladen – und ausgezeichnete Weine von Moritz Schneeweiß. Text: Barbara Hutter ie Eidechse bekommt Gesellschaft. Das habe sie sich für die neue Saison vorgenommen, sagt Sabine Schneeweiß und lächelt verschmitzt. Der Liebling der Meisterkeramikerin bleibe zwar dieser ikonische Bewohner der Wachauer Trockensteinterrassen, aber: »Ich habe vor, wieder mehr Frösche und Weinbergschnecken zu machen, auf diese Motive freu‘ ich mich schon.« Und Gänseblümchen, obwohl die ein bisschen zeitaufwendig seien. Nur die altbewährten Weintrauben, die viele Krüge und Weinkühler zieren, überlässt Sabine lieber ihrer – bereits 82jährigen – Mutter. Kreativität ist hier Familiensache. FEINE FORMEN UND INHALTE Hier, das ist mitten in Weißenkirchen. Wie drei freundliche Gesichter blicken die drei historischen Salzstadln auf die Donau und ihre Uferstraßen. Wer unter der Aufschrift »Wein – Keramik« eintritt, findet sich wieder inmitten von ausgesucht Schönem aus Stoff und Metall, hausgemachten Mitbringseln für Feinschmecker und natürlich gebranntem Ton in allen Farben und Formen. Sabine Schneeweiß: »Ich versuche immer, mit Farben und Glasurkombinationen etwas Neues zu finden. Die Formen bleiben jedoch klassisch.« Gut so, findet Sabines Schwester Dorrit. »Die Häferl und Tassen sind ideal, weil wir ja auch Kaffee verkaufen.« Und diesen gern im Schanigarten direkt vor dem Haus servieren, hier lassen sich Radfahrer und Donauschiffe beobachten und ganz entspannt – ein wenig auf italienische Art – Espresso und Frizzante genießen. Der familieneigene Sinn fürs Schöne zeigt sich bei Dorrit Schneeweiß in der Auswahl der – fast ausschließlich österreichischen – Accessoires, etwa die hübschen Geschirrtücher aus dem Waldviertel mit Eidechsenmotiven. Dorrits Sinn fürs Köstliche steht in kleinen Gläsern aufgereiht in den Regalen. Hausgemachte Gewürzsalze, »wir sind ja ein historischer Salzstadl«, auf typisch Wachauer Art mit Marillen versetzt, aber auch mit Liptauergewürz, mit Paradeisern ebenso wie mit Gänseblümchen oder mit Zitronenpfeffer. »Gemeinsam mit unseren Salz- und Pfeffermühlen ist das ein tolles Geschenk.« Berühmt ist Dorrit D Fotos (2): Johannes Kernmayer Das beste Platzerl, um auf Leben, Familie und Freundschaft anzustoßen: Zwischen den Salzstadln aus dem 17. Jahrhundert und dem Donauufer.

für ihre Marmeladen. Zu denen immer wieder neue Geschmacksrichtungen kommen. »Ich richte mich danach, was die Natur und die Saison hergeben.« Daraus wird dann südlich Angehauchtes wie »Weingartennektarine mit Aperol«, eine weiche, warme Note wie »Rote Traube mit Tonkabohne« oder Dorrits Liebling »Erdbeer mit rosa Pfeffer und Ingwer«. »Ich experimentiere gerne«, sagt sie und schmunzelt. Nur die traditionelle Marille wird ganz puristisch eingekocht, ansonsten hält die Marmeladenköchin nichts von ewig gleichen Standards und Routine. Und bleibt auch ihren Kleinstmengen treu. »Ich mache immer nur kleine Chargen, maximal drei Kilo.« Weil sonst durch allzu langes Einkochen die Qualität leiden könnte. »Und da bin ich heikel.« FLÜSSIGER FAMILIENSCHATZ Auch Anton Schneeweiß ist heikel. Seinen Enkel Moritz nahm er schon als Dreikäsehoch mit in seinen Weingarten, erst 2014 war es soweit. »Ich durfte mein erstes Fass haben«, erinnert sich der engagierte Jungwinzer und grinst. Heute macht Moritz Schneeweiß alle Weine – insgesamt acht Sorten – selbst, fast alles wird ab Hof verkauft. Den Blick für das Besondere hat auch er, als seine bevorzugte Rebsorte nennt er den Neuburger. Warum? »Weil er selten ist, mittlerweile eine Rarität, und zugleich ein super Wein.« Ganz nebenbei, aber mit Hingabe und Begeisterung, destilliert Moritz auch Edelbrände und Gin. Wie Wein, Marmelade, Keramik und sogar die drei hübschen Ferienwohnungen unter einen FamilienHut zu bringen sind, erklärt Sabine Schneeweiß: »Wir sind nicht nur Schwestern, sondern auch Freundinnen.« Ein Familienbetrieb zu sein, wo alle gut zusammenarbeiten, sei ein Riesenvorteil. Da müsse man auch keine Pläne machen. »Es muss wachsen, das ist viel schöner.« »Ich versuche immer, mit Farben und Glasurkombinationen etwas Neues zu finden.« SABINE SCHNEEWEISS, KERAMIKERIN Foto: Petr Blaha

30 | WACHAU MAGAZIN 2024 Edles SINNLICHE KLASSIK Hinter dem Türschild Boutique Kunigunde verbirgt sich der Eingang zu einer kleinen Künstlerwelt. Seit mehr als 40 Jahren präsentieren Brigitte und Vincent Gingembre hier ihre Schätze in dem kleinen historischen Gewölbe mitten in der Altstadt von Dürnstein. Zwischen von Juwelieren handgefertigten Steinherzen aus Koralle, Türkis, Lapislazuli u.v.m., stylishen bunten »aufgebrezelten« Blazern, klassischen Damenwalkjacken, Handstrickunikaten, Hüten aus Leder, kuscheligen Kaschmir- und Seidenschals, süßen Kleidchen und Jäckchen für die Kleinen hängen mundgeblasene, handbemalte Glaskugeln und Aquarelle von heimischen Malern. Seit Anbeginn arbeiten sie mit Firmen aus Österreich und Deutschland, wie Geiger, Meindl, Mirabell, Wolkenstricker etc. und kleinen Manufakturen. »Wir unterstützen gerne kleine Hersteller«, sagt Frau Gingembre, »das Menschliche ist uns einfach wichtig und Teil unseres Erfolges«. www.boutique-kunigunde.at BLÜHENDER SCHARFSINN Die Gärtnerei Hick in Weißenkirchen ist der einzige durchgehend geöffnete Blumenladen der Wachau: Mit ihrer »Pflanzerei« haben Manuela und Stefan Hick einen Volltreffer gelandet. Rund um die Uhr stehen im Eingangsbereich Töpfe mit Marillen- und Mandelbäumen, Weinstöcken, Feigen und Chilis bereit, dazu liegen anmutige Blumenbouquets im Kühlregal. Zum Dauerbrenner während der Öffnungszeiten ist die »schöne Wachauerin« geworden, eine robuste Prachtrose in reizvollem Orange, fürs Beet ebenso geeignet wie für das Pflanzgefäß. Und nach wie vor steht der Name Hick für bunte Chili-Kulturen. Die neueste Mischung »Jagd« ist eine Hommage an das Waidwerk, mit süßer Grundnote und eleganter Schärfe im Abgang. Oder der temperamentvolle Neuzugang CharapitaChili, laut Hick das »angeblich aromatischste Gewürz derWelt«. www.hick-wachau.at GLÄNZENDE SEHNSUCHT Der Trubel der Stadt Krems bleibt draußen, hinter der Tür von Juwelier Kalteis /21 liegt ein Delikatessenladen für Gourmets besonderer Art. Statt auf Trends setzt Walter Kalteis auf Handwerk. Auf das Spannungsfeld zwischen einfach und genial. Auf den sorgfältigen Blick, die eigene Handschrift, die Botschaft hinter dem Schmuckstück – denn Schmuck soll die Persönlichkeit unterstreichen. Das kann Omas alte Brosche sein, die überarbeitet wird. Oder ein goldener Ohrring, den Walter Kalteis mit einer hauchdünnen Emailschicht überzieht. Die Stücke aus seinem Atelier ergänzt er mit jenen von kreativen Kollegen, die »mit Herzblut und viel Zeit Dinge auf die Welt bringen«. Kleine Kunstwerke, die die schnelllebigen Moden überleben und die für die Dauerhaftigkeit des Wertbeständigen stehen. www.kalteis-21.at FÜR ZUHAUSE Ob kunstvoller Schmuck, duftend-bunte Deko oder hochwertige Couture: Bei diesen Shoppingadressen sollte man unbedingt vorbeischauen! Foto: Herbert Lehmann Fotos: Petr Blaha Fotos: www.extremfotos.com (1), Pamela Schmatz (1)

WACHAU MAGAZIN 2024 | 31 Wachauer Marmor ist älter als die Menschheit: Er ist kristalliner Kalk, unverwüstlich und durch seine hell- bis dunkelblaugraue und gestreift-gewolkte Färbung überaus attraktiv. Er gilt als einer der hochwertigsten Marmore der Welt, ist absolut frost- und tausalzbeständig und daher auch im Außenbereich problemlos einsetzbar. Gewonnen wird er in zwei Steinbrüchen vom Steinmetzbetrieb Wachauer Marmor GmbH in Kottes. Viele Gründe, die für Wachauer Marmor sprechen: Er ist ökologisch, authentisch, pflegeleicht und dekorativ – zudem gibt es keine langen Transportwege und daher überaus umweltfreundlich. Gestockt und scharriert sind die Steine äußerst strapazierfähig und rutschsicher. Gebürstet oder feinmatt geschliffen erhält er ein samtiges Aussehen, auf Hochglanz poliert kühle Eleganz. Innen & außen vielseitig verwendbar: Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Treppen, Abdeckungen, Fensterbänke, Duschtassen, Waschtische, Küchenarbeitsplatten, Pool-Abdeckungen, Brunnen, Skulpturen, Quellsteine, Findlinge, Blumentröge, Gartenplatten, Mauersteine, Grabsteine, Einfassungen, Denkmäler sowie Geschenkartikel, wie Weinkühler, Vasen, Mörser, Halsketten und vieles mehr. Perfekt: Durch Eigenproduktion kann auf jeden individuellen Wunsch eingegangen werden. Die erfolgsorientierte Firmenphilosophie: Mit exklusiven Produkten und bester Qualität stets für hochzufriedene Kunden sorgen. Die beiden Geschäftsführer Ing. Patricia Holzmann-Wunsch und Kurt Holzmann. Geschenkartikel aus Wachauer Marmor, wie Vasen, Halsketten, Mörser, Weinkühler, Schalen u.v.m. Sandgestrahlter Findling für die Gartengestaltung. Abbauwand im Steinbruch. Wachauer Marmor KUNST-DESIGN IN VOLLENDUNG Authentisch, zeitlos, faszinierend – die perfekte Wahl für gesundes, natürliches Wohnen in behaglicher Atmosphäre! WACHAUER MARMOR GMBH Familien Wunsch und Holzmann 3623 Kottes · Voitsau 2 T 0 28 73/72 17 oder T 0 28 22/52 478 info@wachauermarmor.at www.wachauermarmor.at Jedes Stückein Unikat! HEIMISCHES MATERIAL

Veggie-Style IM DONAUTAL Vegetarische, teils vegane Gerichte liegen im Trend. Auch immer mehr Wachauer Köche und Köchinnen entdecken ihre grüne Seite und servieren fantasievolle fleisch- und fischlose Gerichte. Und das durchaus nicht nur in Form von Marillenknödeln und anderen Süßspeisen. Gault Millau-Chefredakteur Jürgen Schmücking begab sich auf köstliche Entdeckungsreise. Foto: Günter Standl

So schön, so grün kann die Wachau am Teller sein, wenn man sich daran orientiert, was die Region an Kräutern und Gemüse zu bieten hat. Hier hat Küchenchef Wolfgang Bauer vom HOTEL SCHACHNER in Maria Taferl mit Spargel gezaubert. Gebraten und mit Quinoa und im Brennnesselsud und Estragon serviert.

34 | WACHAU MAGAZIN 2024 ie vegetarische Seite der Wachau? Klar, die gibt es, ist man geneigt zu antworten und denkt sofort an Wachauer Marillenknödel, Buttermilchschmarrn mit Marillenröster, eingelegte Marillen, Buchteln mit Marillenmarmelade, Kuchen, Torten und natürlich Marillenpalatschinken. Aber Moment. Ist das wirklich alles? Kann man die vegetarischen Ambitionen der Wachau auf die Marille beziehungsweise alles rund um die Marille reduzieren? Kann man nicht. Sollte man auch nicht. Wenn hier von der »vegetarischen Seite« der Wachau die Rede ist, sind ganz andere Köstlichkeiten gemeint. Vor allem eine auf Gemüse und frischen Kräutern basierte Küche, die viel tiefere Wurzeln hat, als der aktuelle Hype des veganen Lifestyles. Raffinierte Kreationen statt Beilagen-Teller ohne Fleisch In einer Frage sind sich die Wachauer Gastronomen einig. Der Ruf nach vegetarischen Gerichten und veganen Alternativen wird immer lauter. Kaum eine Reservierung, kaum eine Tischgesellschaft, bei der der Wunsch nach fleischlosen Gerichten kein Thema ist. Sommelier Hartmuth Rameder und 3-Hauben-Koch Erwin Windhaber, die beiden Gastgeber in der Hofmeisterei Hirtzberger, bieten in Wösendorf eine ungemein fantasievolle, naturbelassene und regionale Landgasthausküche. Für beide ist der Trend klar erkennbar: »Wir sehen es alleine schon daran, dass wir jeden Monat weniger Fleisch bestellen.« Gleichzeitig will Windhaber seine Gäste nicht einfach nur mit erweiterten Beilagentellern abspeisen. »Bei uns verlassen sich die Leute schon darauf, dass sie nicht nur Gemüseteller mit Kroketten bekommen, sondern feine, elegante und vor allem durchdachte Gerichte.« Und die bekommen sie auch. Die weiße Paradeisersuppe mit Basilikum und sizilianischer Zitrone ist eine Zierde ihrer Art, und bei der Paradeiservariation mit Burrata und Basilikum können sich unsere italienischen Nachbarn ein Schäuferl abschneiden. In der Küche der Hofmeisterei wird jedenfalls ständig getüftelt, abgeschmeckt und probiert, wobei die fantastische Vielfalt von Gemüse immer mehr im Mittelpunkt steht. Die Hofmeisterei Hirtzberger, die nach wie vor exzellente Fleisch- und Fischgerichte offeriert, hat sich dadurch aber auch unter Vegetariern als genussvoller Geheimtipp etabliert. Hartmut Rameder (als Maître) und Erwin Windhaber (als Küchenchef) sind in der Hofmeisterei Hirtzberger in Wösendorf angetreten, um eine naturbelassene, regionale Küche im gehobenen Stil anzubieten. Ziel erreicht. Gerichte wie Grüner Spargel, Eigelb, Macadamia-Nuss, Radieschen, Anticuchera-Sauce beweisen das. Fotos (2): Günter Standl Foto: Johannes Kernmayer

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