Wachau Magazin 2019

44 | WA C H A U M A G A Z I N 2 0 19 die Donauwirtin in Weißenkirchen über- zeugt. Ein aromatisches Dream-Team. Daher kommen auch beim Germknödel ein paar Tropfen Rum dazu. Und in die Mohntorte mit den Kompottbirnen. GESUND NASCHEN Mohn hatte immer einen fixen Platz in der Küche, die Rezepte wurden von Frau zu Frau weitergegeben. Auch Maria Ro- senberger, die schon als Kind lieber ein Mohnstriezerl als ein normales Semmerl gegessen hat, führt diese Tradition wei- ter. Süß und innovativ, mit Waldviertler Mohnparfait mit Amarenakirschen oder dem selbst gemachten Waffelstanitzel, gefüllt mit Mohncreme und Früchten. Und pikant und überraschend, etwa mit feinem Carpaccio vom Rehrücken mit Mohnöl. Denn auch duftendes Öl wird aus den Samen des »Papaver Somniferum« ge- wonnen. Mohn hat 42 Prozent Fett und wurde für die Weiterverarbeitung früher händisch gestampft, später mit Mohn- quetschen bearbeitet. Reiben sollte man ihn nicht, denn die Hitze, die dabei ent- steht, tut der Frische Abbruch. Mohn tut jedoch dem Menschen gut, er enthält viele ungesättigte Fettsäuren, Zink, Eisen, Magnesium, Kalium, Aminosäuren, Phos- phor, Vitamin E und B1. Wer sich Sorgen wegen der – für die Pharmazie so wichti- gen – Inhaltsstoffe wie Morphine und Codeine macht, kann beruhigt sein. Diese sind in sehr geringen Mengen im Mohn und werden überdies beim Erhit- zen, ob in der Pfanne oder im Backrohr, neutralisiert. Mohn tut also nicht nur Er- wachsenen, sondern auch Kindern gut. Der Mohn ist ein vielseitiger Geselle. So verträgt er sich aufs Allerbeste mit der feinen Wachauer Marille, wie hier in der Mohn-Marillentorte im Café Elisabeth. Oder lässt sich auf einen knusprigen Flirt mit einem buttrigen Karpfenfilet ein, wie im Fischrestaurant Heinzle.

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