Wachau Magazin 2018

6 4 | WA C H A U M A G A Z I N 2 0 18 s ist die große Trinkfreudigkeit und animierende Säure, verbun- den mit einer feinen Struktur, die das Federspiel so beliebt macht. Ausnahmslos trocken ausge- baut spiegeln die Weine die Eigenheit ihrer Herkunft, sprich der Riede, genau wider und stärken somit die Gebiets- identität. Zugelassen für das Federspiel sind alle in der Wachau üblichen weißen Reb- sorten, allen voran der fein-würzige und hellfruchtige Grüne Veltliner und der Riesling mit seiner klaren Zitrus- und Marillenfrucht. Aber auch der aro- matische und lebendige Gelbe Muska- teller feiert ein kleines Comeback in der Region. Daneben sind die Sorten der Burgunderfamilie sowie Neubur- ger und Sauvignon blanc beliebt. Ein Federspiel schmeckt bereits im Jahr nach seiner Ernte hervorragend, ist aber durchaus für drei bis fünf wei- tere Jahre lagerfähig. Der Wein verän- dert dabei seine primäre Fruchtigkeit in Richtung einer reifen, klaren, vom Terroir geprägten Mineralität. Speziell zur heimischen Küche sind die Weine vielfältig einsetzbare Spei- senbegleiter. Ihre feine Säure und mit- telgewichtige Struktur machen sie zum Allrounder bei Tisch. Zum Fisch aus der Donau, die entlang der Reben fließt, passen sie perfekt – ganz gleich ob pochiert oder gebraten, ob Hecht- nockerl oder Terrine vom Waller mit Kren. Ein Riesling Federspiel adelt jedes Wiener Salonbeuscherl, der Grüne Veltliner passt großartig zu klassischen Schinkenfleckerln, und zum Muskateller schmeckt etwa eine fruchtige Tomatentarte, um nur we- nige Beispiele zu nennen. E Foto: Markus Haslinger Text: Petra Bader Federspiel– ELEGANZ UND VIELSEITIGKEIT Die Weine der Wachauer Kategorie Federspiel punkten gleichermaßen mit Charakter und Eleganz. Stark geprägt vom jeweiligen Terroir sind sie in ihrer vielfältigen Finesse wunderbar unprätentiöse Speisenbegleiter. Der Name »Federspiel« kommt von der Falken- jagd, die im Mittelalter hier eine Hochburg hatte. Noch heute werden Greifvögel mit dem »Federspiel« (siehe Bild) abgerichtet, einem federbesetzten Kissen, das der Falkner über sei- nem Kopf schwingt und der Falke im Flug ergreift.

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