Wachau Magazin 2018

WA C H A U M A G A Z I N 2 0 18 | 6 3 Die junge Winzergeneration in der Wachau: Josef Fischer (1), Georg Högl (2), Christina Gritsch (3) und Mathias Hirtzberger (4). Ein Name mit Zukunft: »Christina Riesling« von Graben-Gritsch. Qualität mit »Huchen-Logo«: Riesling Smaragd Ried Steiger von Josef Fischer. dings nur äußerst schwierig zu bewirtschaften und aufgrund des kühleren Mikroklimas gefährdeter bei Frost, der etwa 2016 einen Großteil der Ernte vernichtete. Auch das Weingut Graben-Gritsch, ebenfalls im Spitzer Graben beheimatet, war bei diesem Jahr- gang massiv betroffen. Christina Gritsch zeigt sich dennoch zufrieden: »Die geringen Mengen, die uns blieben, sind dafür ziemlich gut«, meint sie selbst- bewusst. Zu recht: Wie auch bei allen anderen Betrieben ist 2016 von herausragender Qualität. Die erst 20-jährige Winzerin gilt als eines der großen Nachwuchstalente der Wachau: Mit ihrem ersten eigenen Riesling aus einem Weingarten mit 80-jährigen Rebstöcken, den einst ihr Urgroß- vater pflanzte, beweist sie ihr Können. »Riesling Christina 2016« hat Charakter und Tiefgang. Ein gelungener Einstieg. Auch Gritsch arbeitet schon seit ihrer Kindheit im Weingarten mit und kennt jeden Handgriff. Wie ihr Vater Josef fühlt sie sich dem handwerklichen Weinbau verpflichtet. Indus- trielle, uniforme Weine sind nicht das ihre – sie liebt Herausforderungen: Schwierige Jahrgänge wie 2014 sieht sie als Lernprozess, von dem sie in der Zukunft profitieren wird. Gritsch ist Perfektionistin und weiß genau, was sie will: »Entweder ich mache etwas gut oder ich lasse es bleiben«, erklärt sie ihre Philosophie. Man wird von ihr sicher noch viel hören. Ihr Vater, mit dem sie gemeinsam arbeitet, lässt ihr jedenfalls schon jetzt viel Freiraum. Josef Fischer hingegen hat den elterlichen Betrieb in Rossatz auf der rechten Donauseite schon vor ei- niger Zeit übernommen. Bekannt wurde das Wein- gut nicht nur mit top Gewächsen, sondern ebenso durch die Fischzucht des Vaters. »Ein Hobby vom Papa, um sich von denAnstrengungen desWeinbaus zu erholen«, scherzt Josef Fischer. Und so prangt auch das Bild von einem Huchen am Weinetikett. Der eloquente Winzer ist fast schon ein Routinier – mit viel Know-how versucht er das Beste aus sei- nen hervorragenden Lagen herauszuholen. So ist es ihm gelungen, den Betrieb noch mehr zu posi- tionieren und Weine zu produzieren, die nicht nur eine klare Handschrift aufweisen, sondern deutlich ihre Herkunft zeigen. Die Weingärten werden jetzt ganzjährig begrünt, auf chemischen Pflanzen- schutz verzichtet er konsequent: »Für hochwertige Weine muss man auch mehr Aufwand im Wein- garten betreiben«, ist er überzeugt. Lange Zeit ist das rechte Donauufer im Schatten der berühmteren linken Seite gestanden. Zu Un- recht, wie der talentierte Winzer beweist: Sein Riesling vom Kirnberg besitzt alle Kriterien eines ganz großen Weines. Elegant, vielschichtig – mit großem Zukunftspotenzial. So wie generell die junge Generation der Winzer und Winzerinnen. Mit Sicherheit werden sie dafür sorgen, dass die Wachau das bleibt, was sie schon in der Vergangenheit war: eines der besten Wein- baugebiete der Welt. Foto: Monika Löff Foto: Mia Bodenstein Foto: Michael Winkelmann Foto: Zimmerhackl 1 2 3 4

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