Wachau Magazin 2018
5 6 | WA C H A U M A G A Z I N 2 0 18 KATEGORIEN MIT VERBINDLICHEN VORSCHRIFTEN Um diese Bemühungen zu unterstreichen, wurden wenig später die noch heute gültigen Kategorien »Steinfeder«, »Federspiel« und »Smaragd« (zu Beginn noch »Honifogl«) festgesetzt. Eine Art Gewichtsklassensystem, das den Kun- den Auskunft über Stilistik und Beschaffenheit der jeweili- gen Kategorie geben soll. Die Begriffe wurden zu Marken, die heute Weinkennern im In- und Ausland geläufig sind. Hinter diesen Kategorien stehen aber auch klar festgelegte und verbindliche Vorschriften: Gewächse, die unter den Marken »Steinfeder«, »Federspiel« oder »Smaragd« ange- boten werden, dürfen nicht mit Zucker oder anderen Sub- stanzen angereichert sein, müssen trocken und ohne spür- baren Holzeinfluss gekeltert werden. Vor allem aber müssen die dafür verwendeten Trauben vollständig aus demWeinbaugebiet Wachau stammen. Eine visionäre Idee, die letztlich für den nachhaltigen Erfolg verantwortlich war. VINEA WACHAU: »WIR ZIEHEN ALLE AN EINEM STRANG« Emmerich H. Knoll, Obmann der Vinea Wachau, sieht die Stärke des Gebietsschutzvereins in seiner Größe: Zu Beginn zählte die Vinea gerade einmal 24 Mitglieder, inzwischen sind es über 200 Betriebe, die mit dabei sind. Rund 95 Pro- zent aller Wachauer Weine kommen somit von Vinea-Be- trieben. Entscheidungen, die von einem 10-köpfigen Vorstand be- schlossen werden, betreffen praktisch die gesamte Region: »Die Vinea vertritt nicht einzelne Gruppen, sondern alle Mitgliedsbetriebe«, erklärt er, »im Vordergrund stehen die Interessen des Gebiets!« Jeder Winzer, dessen Betriebs- standort in der Wachau liegt und nicht mehr als zehn Pro- zent seiner Rebfläche in einer ihr angrenzenden Gemeinde bewirtschaftet, kann beitreten. Für Johann Donabaum, Topwinzer und Vorstandsmitglied, ist es auch der Zusammenhalt der Vinea, der ihre Beson- derheit ausmacht: »Wir ziehen einfach alle an einem Strang, vom kleinen Traubenlieferanten bis hin zu etablierten Spit- zenbetrieben.« Das habe sich in schwierigen Jahren wie 2016 besonders bewährt: Während der Westen der Wachau, insbesondere der kühle Spitzer Graben, vom Frost massiv betroffen war, konnten sich die östlicher gelegenen Betriebe um Loiben über eine gute Ernte freuen. Kurzerhand installierte man eine »Traubenbörse«, wo Spitzer Winzer, die fast die ge- samte Ernte verloren hatten, Trauben aus Loiben beziehen konnten. »Für einige Betriebe war das existenzentschei- dend«, weiß Donabaum, »sie hätten sonst ihren Heurigen nicht aufsperren können!« Fotos (2): Monika Löff Gleich hinter dem historischen Kellerschlössel der Domäne Wachau erstreckt sich die legendäre Lage Kellerberg (oben). Eindrucksvolle Steillage (links): die Heudürr mit Blick Richtung Dürnstein. GRATIS-APP FÜR WEINGENIESSER Eine absolute Erfolgsgeschichte ist die innovative, interaktive Riedenkarten-App myWachau der Vinea Wachau. Ideal für (Wein)wanderungen und sonstige Entdeckungen. Auf der App findet man genaue Informationen zur jeweiligen Riede (mit Standortbestim- mung), zu den Weingütern sowie den nächsten Gastronomie- betrieben (inkl. Öffnungszeiten). GRATIS- Download auf www.mywachau.at Oder mit diesem QR-Code:
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