Wachau Magazin 2018
'[YZXOGT )U[Z[XK Gaisberger Couture O. Rainer Leder Meindl AngieMiller Wolkenstricker Luxus in Tracht im ARTES STUDIO Schmidgasse 4 3500 Krems T/F 02732 – 8 68 45 T 0676 – 7 64 83 17 v.gingembre@gmx.at & KUNIGUNDE Nr. 11 3601 Dürnstein T 0676 – 7 64 83 18 B. & V. GINGEMBRE Edler Wein, viel Allüre und jede Menge Historie – kein Wunder, dass Krems wohl in jeder Hinsicht Niederösterreichs Kulturhauptstadt ist. Ein Spaziergang mit dem Experten bringt auch höchst vergnügliche Details zum Vorschein. rems ist eine Fundgrube. Für Gourmets und für Fashionistas oh- nehin. Aber auch für all jene, die eintauchen möchten in die Kul- tur und Geschichte jener Stadt, die bereits im Mittelalter ein flo- rierender Donauhafen war. Also Augen auf und auf zum Stadtspaziergang! Ausgangspunkt Hoher Markt: Hier liegt die trutzige Gozzoburg und darin das Büro des Bundesdenkmalamts. Wer dort arbei- tet, schaut genau hin. Wie das aber ist, wenn der Blick erwidert wird, weiß Restaurator Christoph Tinzl. »Wir haben im ehemaligen Turmzimmer der Burg sondiert, und nach etwa 30 Schichten hat uns plötzlich ein Auge an- geblickt.« Ein Sensationsfund! Heute lassen sich die farbenprächtigen Malereien in den Gewölbezwickeln über dem Turmzimmer im Rahmen der Stadtführungen gut besichtigen – mit atemberaubenden, teils drama- tischen Darstellungen von Kriegerzügen etwa um das Jahr 1270. »Hier wollte man wohl gute Stimmung machen für die Kreuzzüge«, schmunzelt der Restaurator. Der einstige Burgherr und Stadtrichter Gozzo jedenfalls müsse wohl exzellente Verbindungen bis in die höchsten Kreise gehabt haben, so Tinzl, denn die malerische Ausstattung der Burg – in Wappen- saal, Torturmkapelle und Wohntrakt – sei »wahrhaft königlich«. Weiter geht der Entdeckungsbummel, die Margarethenstraße bergab. Das Pflaster ist aufwendig gestaltet, dem Mittelalter nachempfunden. Doch der Restaurator bleibt stehen und weist nach oben. Und wirklich, die Fassade des »Großen Sgraffito Hauses« hat einiges zu bieten. Was im Mit- telalter aus drei Häusern bestand, wurde in der Renaissance ein leben- diges Wandbild in der typischen Ritztechnik dieser Zeit. Ein Comic-Band an der Hauswand sozusagen. Und für jeden Geschmack ist etwas dabei, hier trauert Thisbe um ihren Pyramus, dort wird eine Fabel von Aesop zitiert. Und in der untersten Reihe ist gar ein herzhaftes Gelage zu betrachten, wobei einer der Zecher den Inhalt des Humpens bereits wieder von sich gibt. Krems lädt ein zum Stöbern. Am Pfarrplatz angelangt, sind es nur mehr wenige Schritte bis zur Landstraße und ihren Boutiquen und Cafés. Und sogar schon hier, im Schatten der mächtigen Kirche zu St. Veit, dem Dom der Wachau, sind erste, verführerische Stationen für gehobenes K Stilikone BUNTE ZEITZEUGEN KREMS Text: Barbara Hutter
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzA5MzY2