Kvarner Magazin 2022
21 KVARNER Magazin Wo alles begann Die Villa Angiolina in Opatija markiert den Beginn des Tourismus im gesamten Land und ist damit der ideale Ort für das KROATISCHE TOURISMUSMUSEUM. Persönliche Fotos, Utensilien und Geschichten bieten kurzweilige Einblicke in eine Zeit, an die sich manche noch erinnern. hrmt.hr Das Leben der Fischer In Mošćenička Draga spiegelt das HAUS DES MEERES oberhalb des Fischerhafens Leben und Arbeit der ein- heimischen Fischer wider. Das Boot auf dem Foto ist ein winziges Modell. Buchbar ist der Museumsbesuch mit deutschsprachiger Führung inklusive der Fahrt auf einem historischen Holzschiff: riviera-secrets.com Mann aus dem Meer Nach langer Zeit auf dem Meeresgrund, viel Aufregung bei der Entdeckung, aufwendiger Restaurierung sowie Reisen durch ganz Europa hat die lebensgroße und mindestens 22 Jahrhunderte alte Bronzestatue des APOXYOMENOS im Museum am Hafen von Mali Lošinj endlich Ruhe und eine würdige Heimat gefunden. muzejapoksiomena.hr Das alte Haus in Vrbnik Die Altstadt von Vrbnik auf Krk ist im Grunde selbst ein Museum: enge, verwinkelte Gässchen, an den Stadtfelsen geschmiegte Häuschen, traumhafte Aus- sichten. Ein Besuch im OLD HOUSE OF VRBNIK macht die Reise in die Vergangenheit komplett und zeigt das Leben der Familien im 16.–18. Jhdt. vrbnik.hr Museum für eine Torte In der KUĆA RABSKE TORTE (Stadt Rab, Stjepana Radića 5) kann man bei der Herstellung des histo- rischen Backwerks zuschauen und dieses im gemüt- lichen Innenhof mit Kaffee oder einem Glas Wein probieren. – Wenn's geschmeckt hat lässt sich das Mandelgebäck in verschiedenen Ausführungen mitnehmen. rabskatorta.com WIE KAUM ANDERSWO WIRD DIE VON DER ADRIA GEPRÄGTE, BEWEGTE GESCHICHTE UND DIE LEBENSWEISE DER KVARNER BEWOHNER ÖFFENTLICH DOKUMENTIERT. OFT NENNT SICH DAS ETWAS SPERRIG »INTERPRETATIONSZENTRUM«, IST ABER UNTERHALT- SAMER, ALS DER BEGRIFF VERMUTEN LÄSST. Das neue Stadtmuseum ist bei Einheimischen sehr beliebt. Was macht es für Touristen interessant? Der größte barocke Geschäftspalast der Habsburger- monarchie ist mit seinem imposanten Interieur, der szenografisch eindrucksvollen Haupttreppe, den frisch restaurierten Wandveduten und den schönen Reliefs an den Gewölben per se schon beeindruckend. Als ehemaliges Hauptquartier der Zuckerfabrik markiert er die Industrialisierung der Stadt im positiven Sinne, denn dank dieser Anlage entwickelte sich Rijeka im 19. Jhdt. von einer Hafenstadt mit nur 4000 Einwoh- nern in eine moderne, lebenswerte Metropole. Eine spannende Geschichte, die in Form von 30 Themen in 30 Räumen entdeckt werden kann. Welcher dieser Räume ist Ihr persönlicher Favorit? Ein kleines Zimmer im 2. Stock, in dem das einzige Lebewesen ausgestellt ist (kleines Foto oben) . Dort gibt sich auf den ersten Blick eine Nachbildung des Männerkopfes von der Hauptfassade als Herr über Raum und Mensch. Ein Trugbild, denn in Wahrheit ist die Zuckerrohrpflanze ihm gegenüber der Star des Raumes, des gesamten Museums. Ohne sie, bzw. ihre Artgenossen aus der Vergangenheit, wäre dieser Palast nicht hier. Die Museums-Crew pflegt die Pflanze mit geradezu liebevoller Aufmerksamkeit. Rijekas Stolz auf die Erfindung des Torpedos kann mehrdeutig betrachtet werden. Wie sehen Sie das? Der in Rijeka geborene Giovanni Luppis erfand den Torpedo 1860 zum Schutz seiner Heimat vor See- angriffen. Er nannte ihn »Wächter der Küste«. Kann man ihm das verübeln? Für mich zeugt seine Erfin- dung von der fantastischen Kraft der menschlichen Kreativität. Und die hat viele Gesichter. So könnte man ohne die technischen Lösungen, die uns Torpedos aufzeigen, weder ins All gelangen noch U-Boote unter Wasser steuern. Auch das Bugstrahlruder und der Kurshalter in der Schifffahrt sind »friedliche Nebenwir- kungen« der Torpedo-Erfindung. Fragen an Velid Đekić, Autor mehrerer Bücher über Rijekas Industrie-, Musik- und Stadtgeschichte und Leiter der Öffentlich- keitsarbeit im Stadtmuseum.
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