Istrien Magazin 2023

9 8 I S T R I E N WARUM SICH EINE REISE ZUR HALBINSEL ISTRIEN LOHNT? – OH, DAS GIBT ES UNZÄHLIGE GRÜNDE. VIEL ZU VIELE FÜR NUR EINEN EINZIGEN BESUCH! EIN PLÄDOYER – MIT ÖKO-LABELS. SO KÖSTLICH Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Farben, Düfte und Spezialitäten. Istriens Entwicklung zu einer Feinschmeckerdestination höchster Güte miterlebt zu haben, zählt zu den unvergesslichen Erinnerungen meines Lebens. Der sensationelle Qualitätssprung bei Wein und Olivenöl, das Wiederentdecken, Schätzen und Schützen lokaler Produkte und Ressourcen, die hier überreich vorhanden sind. Die tollen gastronomischen Projekte von kreativen, ehrgeizigen und mutigen Menschen... Wer hier urlaubt, kann die Freude am Genuss jeden Tag neu und anders erleben: in bäuerlichen Agrotourismen und gemütlichen Konobas mit offenen Feuerstellen, in Lokalen mit Gastgarten zwischen jahrtausendealten Mauern oder in Spitzenrestaurants mit Meerblick und Michelinstern. SO GRÜN Im September 2022 wurde Istrien in die 8. Liste der » Green Destinations Top 100 Stories« aufgenommen; eine renommierte gemeinnützige Stiftung, die effektive und innovative Nachhaltigkeitsinitiativen von Reisezielen würdigt. Überzeugt hat man die Jury mit einer » Good Practice Story« für das grüne Inneristrien (S. 9). Viele weitere Öko-Labels bestätigen die Bemühungen um den Erhalt des wertvollen Naturerbes und der Weiterentwicklung des »Grünen Tourismus«: In den Küstenstädten Rovinj, Poreč, Umag, Tar-Vabriga, Novigrad, Vrsar und Rabac tragen 25 Hotels die »Travelife-Gold-Zertifikation«, es gibt bereits 9 Öko-Campingplätze, 45 familiengeführte Unterkunftseinheiten mit dem »EcoDomus«-Gütesiegel und 43 Öko-Strände, an denen die blaue Umweltflagge weht. Als Reaktion auf die wachsende Elektromobilität hat Istriens Tourismusverband außerdem E-Ladestationen in der gesamten Region eingeführt. Berg- und Küstenorte, mehr als 60 Natura2000-Schutzzonen, 30 Naturschutzgebiete, mindestens zwanzig spannende, tauchbare Schiffswracks, drei Flüsse, zwei fjordähnliche Meeresarme, ein Weltkulturerbe, ein Meer... Die Westküste ist geprägt von idyllischen Hafenorten – Mini-Landzungen auf direkter Tuchfühlung mit der Adria. Einige von ihnen, darunter die Altstädte von Rovinj und Novigrad, waren einmal » echte« Inselchen, die später durch die Aufschüttung des Meeres andockten. Die Altstädte mit ihren kopfsteingepflasterten Gassen, den idyllischen Häfen und Märkten versprühen mediterrane Lebensfreude. Der Süden Istriens begeistert mit der heimlichen Hauptstadt Pula, deren römisches Amphitheater nicht nur zu den weltgrößten zählt, sondern auch eine einzigartige Bühne für Konzerte, Sportveranstaltungen und historische Gladitatorenkämpfe bietet. Das Naturschutzgebiet Kap Kamenjak ist nicht weit entfernt. Der Reiseführer »Lonely Planet« wertet es auf Platz 7 der schönsten versteckten Küsten des Mittelmeeres »Eine wilde raue Schönheit, die einem das Gefühl gibt, am Ende der Welt zu sein.« Bleibt noch die Ostküste, die, bis auf den Badeort Rabac, erst später touristisch erschlossen wurde und gerade deshalb so interessant ist. Auf Seite 22 erfahren Sie mehr. Dem grünen Herzen Istriens ist die nächste Seite gewidmet. Die größte Halbinsel der Adria beheimatet ausgesprochen viele Superlativen in Sachen Natur, Kultur und Kulinarik. Doch das Beste vom Besten gibt sich ganz bescheiden: Zum Glücklichsein genügt die pure Anwesenheit. Einmal Istrien – immer Istrien. Die nur 3 Autostunden von der österreichisch-slowenischen Grenze entfernte Adria-Halbinsel ist einfach etwas ganz Besonderes. Das liegt natürlich auch am Meer, dem mediterranen Klima und der wunderschönen Naturlandschaft: nahezu mythisch im grünen Hinterland, idyllisch an der türkisblau umspielten Küste. Hauptverantwortlich für den Wunsch, immer wieder nach Istrien zu reisen, sind aber seine gastfreundlichen, kreativen Bewohner. Offensichtlich ist es ihnen gelungen, sich das Beste aus der turbulenten Geschichte mit zahlreichen verschiedenen Herrschern herauszupicken und daraus eine ureigene Lebensart zu entwickeln, in deren Umfeld man supergut entspannen kann. Das nahe Italien spielt dabei eine große Rolle, wobei ich der Meinung bin, die Istrianer haben das italienische » Dolce Vita« noch perfektioniert. Mit rund 200.000 Einwohnern können die lokalen Visionäre ihre Ideen hier natürlich schneller und einfacher umsetzen, als im Nachbarland mit einer Bevölkerung von knapp 60 Millionen. Trotzdem ist es erstaunlich, wie aktiv die Tourismusregion an der stetigen Verbesserung von Lebens- und Urlaubsqualität feilt und gleichzeitig ihre kulturellen Werte schätzend hochhält. In wenigen mir bekannten Gegenden ist die Welt von gestern so eng mit der Welt von morgen verknüpft wie hier. Unzählige Ausflugsziele, Feste, Veranstaltungen und Museen bringen Besuchern Land, Leute und Geschichte näher und machen dabei richtig Spaß. SO SCHÖN! Vom Weltall betrachtet ist Istrien ein winziger Punkt. Aber von Europa aus gesehen ein Universum: 1,6 Millionen Olivenbäume, 539 Küstenkilometer, ca. 150 markierte Radund 100 Wanderwege, dutzende historische Magica Terra Eine Meisterleistung: 200 verwaiste Dörfer im Inneren der Halbinsel wurden in den letzten 25 Jahren revitalisiert. Über 50 Jahre lang waren sie menschenleer, die Gebäude großteils verfallen. Heute ist das ländliche Herz Istriens so attraktiv, dass viele junge Familien von der Küste dorthin übersiedelt sind. Wein-, Olivenöl- und Trüffelstraßen, Bike- und Wanderwege, Agrotourismen, Konobas und attraktive Boutique-Hotels bilden die Lebensgrundlage einer neuen Generation, die in der fruchtbaren Naturlandschaft mit ihren historischen Burgenstädtchen und reichlich Kulturerbe aus dem Vollen schöpfen kann. Auch auf die verbliebenen 140 Geisterdörfer und -siedlungen wartet eine neue Zukunft. Der Tourismusverband Istrien hat ein strategisches Dokument mit konkreten Plänen entwickelt, die den » Istrian way of life« zukunftsfit machen sollen, mit nachhaltigen, verantwortungsvollen Entwicklungsmodellen und Antworten auf Fragen zu E-Mobilität, Dekarbonisierung sowie dem Schutz von Grünflächen in Städten. ISTRIENS HINTERLAND ERMÖGLICHT GRÜNEN TOURISMUS PAR EXCELLENCE. FÜR SEINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG HAT DER TOURISMUSVERBAND EINEN KONKRETEN FAHRPLAN IN RICHTUNG EU-GREEN-DEAL ERSTELLT. MEHR ALS 200 GEISTERDÖRFER WURDEN BEREITS WIEDERBELEBT. Beim Dörfchen Kotli speisen mineralienreiche Quellen den Fluss Mirna, dessen flache, türkisfarbene Becken zum Chillen einladen. Istriens Hauptstadt Pazin beeindruckt mit der »Pazinska jama«, einer 130 m tiefen Schlucht samt Karsthöhle und unterirdischem Fluss. ZIP-LINE Text: Karin Hauenstein-Schnurrer FOTOS: Heuer (1),TVB Istrien (2) MOTOVUN Im Mittelalter die gut geschützte Kornkammer der Region, heute eines der attraktivsten Ziele im Hinterland.

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