53 Cirque Gourmet 2025/26 Die Natur sprechen lassen Dazu gehört auch sein frühes Interesse an den Lagen am Leithaberg. Sie ermöglichten einen Teil des Sortiments, der parallel zu den Spitzen-Rotweinen »Gabarinza« und »Salzberg« entstand. Die Weißweine finden sich heute grundsätzlich am Westufer des Sees. »Mit zunehmender Klimaerwärmung sehen wir, wie wichtig es ist, Weine mit Frische und Salzigkeit zu haben«. Der Weg in die Biodynamie, bereits seit 16 Jahren ist man zertifiziert, war für Heike und Gernot nur folgerichtig. Es war eine mutige Entscheidung, denn die Größenordnung (90 Hektar) bedeutet immensen Aufwand. Dem Winzer geht es dabei aber stets um Individualität: »Wir wollen im Wein zum Ausdruck bringen, was die Böden und die Weingärten hergeben. In einem Fall ist das die Kühle des Waldes, in einem anderen die besondere Beschaffenheit des Bodens«. Die »Freyheit« am Leithaberg Den Heinrichs ist mit dieser Philosophie, die in geringeren Erträgen und minimaler Kellertechnik mündete, ein weiteres Kunststück gelungen: Progressive Weinliebhaber haben den Rotwein-Star, dessen langlebige Top-Lagenweine speziell am Sekundärmarkt äußerst gefragt sind, neu entdeckt. Das Zauberwort in diesen Kreisen – nennen wir sie mangels besserer Bezeichnung »NaturweinSzene« – lautet »Freyheit«. Ein Detail (das »y«) zeigt die ganz eigenen Wege der Golser auf. In Amphoren, von denen man 120 im Keller hat, reifen die Weine, die vielen den Sinn von »Orange Wine« schmackhaft gemacht haben. Und das nicht nur in Österreich; die schonend vinifizierten Weine, die fast ausnahmslos unfiltriert und mit minimalen Schwefelgaben gefüllt werden, gehen zur Hälfte in den Export. Beim Blaufränkisch »G30« dürfte das anders sein. Internationale Gäste werden im Genießerhotel ihrer Wahl viel von Gernot Heinrichs Selbstdefinition (»Ich bin sehr detailverliebt«) schmecken können. Eine Sonderedition (anlässlich 30 Jahre Genießerhotels) als Wein gewordenes Versprechen! WEINGUT HEINRICH 7122 Gols, Baumgarten 60 T. +43 / 2173 / 31 76 weingut@heinrich.at www.heinrich.at Foto: ÖWM/Robert Herbst Chardonnay, Leithaberg DAC Von den Kalk- und Schieferböden des Leithagebirges erzählt diese Rieden-Cuvée: Lagen in Winden, Jois und Breitenbrunn ergeben einen Wein, der mit »Chardo«- Vorurteilen bricht. Hier geht es nicht um Opulenz, sondern einen langsamen Spannungsaufbau. »Graue Freyheit« Die Burgunder-Cuvée – den Namen gibt ihr der Grauburgunder –, die sich nicht schubladisieren lässt. Dieser »Orange Wine« gilt längst als Referenz für Maischevergorene Weißweine aus Österreich. Unfiltriert, puristisch und markant in der Tonflasche. Blaufränkisch »Breitenbrunner Ried Edelgraben«, Leithaberg DAC 42 Monate in Amphoren und – gebrauchten – 500-Liter-Eichenfässern gönnt Gernot Heinrich diesem Wein. Die Kühle des nahen Waldes und die steinige Würze des Schiefers prägen diesen Inbegriff eines Terroir-Weins, sofern sich auch der Genießer Zeit nimmt. Heinrich in drei Weinen Der Leithaberg birgt dank seiner von Kalk und Schiefer geprägten Vielfalt an Böden beste Voraussetzungen für ausdrucksstarke Weine.
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